Altes Postmeisterhaus

Modernes Erscheinungsbild mit zeitgemäßem Komfort

Altes Postmeisterhaus

Das Projekt

Ein altes Postmeisterhaus aus dem Jahr 1957 mit knarrenden Stiegen, einer Garage, die laufend für Beulen am Kopf sorgte und eine zu schmale Terrasse. Das war das Objekt, welches der Bauherr von seinen Großeltern übernommen hatte. Auf den ersten Blick nicht unbedingt ein Jackpot, aber dennoch stattlich und groß mit einer guten Prise Herzlichkeit. Vor der Sanierung hatte der Bauherr schon einige Jahre darin gewohnt, somit waren die Qualitäten und Schwächen des Hauses schon im Vorfeld klar ersichtlich.
Als er das Haus übernommen hatte, nahm er eine erste Grundsanierung vor, um es wohnlicher zu machen. Die Idee, dem Ganzen einen neuen Schliff zu geben, ist mit der Zeit gewachsen. Zu guter Letzt hatte er noch einen „Schubs“ von der Sanierungslotsin gebraucht, um die vielen Qualitäten des Hauses zu erkennen.
Das Haus hat unglaublich viel Potenzial. Es hat schöne, sonnendurchflutete und große Räume, einen trockenen und hellen Keller, ein ausgebautes Dachgeschoss und eine gute Bausubstanz. Außerdem verfügte es bereits über eine Korkdämmung außen und Heraklit innen sowie Ziegelträgerdecken. Optimale Voraussetzungen für eine Sanierung.
Obwohl der Bauherr selbst viel Erfahrung mit Bauprojekten und ein gutes Gespür für Design hat, war es ihm wichtig, einen Profi mit ins Boot zu holen und so wurde die Architektin engagiert und übernahm auch die Oberbauleitung.

Innovationen

Aus technischer Sicht lag der Fokus auf einem bezahlbaren Ergebnis, einer thermischen Sanierung für künftige niedrige Betriebskosten und vor allem einem Mehr an Wohnqualität, mit Bedacht auf das Vermeiden von Feuchte und Schallproblemen.
Um die Kostensicherheit zu gewährleisten, hat die Planerin penibel darauf geachtet, dass bereits im Spätherbst 2020 noch vor der Baueinreichung, alle Vergaben gemacht waren. Dadurch war das Bauvorhaben von den massiven Preiserhöhungen 2021 größtenteils nicht betroffen.
Der Baustart im März und die Fertigstellung dann Ende 2021, hat es dem Bauherrn ermöglicht, während der Bauphase im ausgebauten Dachgeschoss wohnen zu können und somit auch immer vor Ort zu sein. Im Keller wurde eine temporäre Nasszelle eingebaut. 
Der Bauherr machte sehr viel in Eigenregie und hatte beim Abbruch viele Helfer, die ihn unterstützen. Das Haus wurde vom Opa äußerst stabil ausgeführt. Bemerkbar gemacht hat sich dies beim Abändern von Stürzen und Mauerdurchbrüchen. Schremmen und Flexen wurde daher zu einer großen Herausforderung für den Bauherrn, es war eine sehr staubige, kräfteraubende Angelegenheit. Der Bauherr musste so manche Nacht darüber schlafen, ob er die nächste Änderung auch wirklich selber wieder herausschremmen wollte.

Ergebnis

Die alte Garage und der Terrassenanbau wurden abgebrochen und durch eine etwas breitere Garage mit mehr Raumhöhe ersetzt. Der neue Terrassenanbau wurde tiefer und breiter und mit einer Streuschalung aus Fichte verkleidet.

Das Gebäude wurde thermisch mit einem Wärmedämmverbundsystem versehen und neue Holz-Alu-Fenster eingebaut. Die Haustechnik wurde vorerst belassen,  ansonsten wurden alle Installationsleitungen, Elektro und Sanitär ersetzt. Das Haus wurde in einen Rohbau versetzt und bekam neue Estriche, Fußbodenheizung, neue Türen und eine neue Treppe.

Der offene Windfang wurde zur Garderobe ausgebaut und in die Gebäudehülle integriert, das Stiegenhaus ist nun luftig und hell. Im Erdgeschoss wurde das Bad verkleinert, um mehr Raum für die Küche zu gewinnen. Und Kochen und Essen wurde zusammengelegt, inkl. Ofen mit Sichtfenster. Dafür wurde ein neuer Kamin benötigt. Dieser wurde so integriert, dass er von außen nicht sichtbar ist und in den Wohnräumen als solcher wirkt.
Im Obergeschoss wurde das alte Bad zum Bügelzimmer, die Wand dazwischen wurde durch eine Möbelwand ersetzt, die auch ein ausgeklügeltes Wäschesortiersystem beinhaltet. Ein ehemaliges Kinderzimmer ist jetzt eine großzügige Badoase mit „Wellnessfaktor“.

Großteils kamen ortsansässige Handwerker zum Auftrag, die sich alle gekannt haben und deshalb war auch die Koordination untereinander sehr gut und kollegial.

Das Haus wurde in das 21. Jahrhundert geholt und zu einem modernen Einfamilienhaus mit zeitgemäßem Komfort und durchdachtem Farb-und Materialkonzept im Inneren umgebaut.

Beteiligte