Nachverdichtung einer Mehrparteienhaushälfte zum Mehrgenerationenhaus

Baunutzungszahl über 100 - kleinere Grundstücksfläche als Wohnfläche

Nachverdichtung einer Mehrparteienhaushälfte zum Mehrgenerationenhaus

Das Projekt

Das historische Wohnhaus, das etwa aus dem Jahr 1803 stammt, präsentiert sich als ostseitige Hälfte eines Mehrparteienhauses mit 2 Wohnungen. Ursprünglich bestehend aus einem Kellergeschoss und 3 oberirdischen Geschossen, erfuhr das Gebäude im Jahr 1979 eine Erweiterung mit einem ostseitigen Stiegenhaus sowie einer südseitigen Terrasse und einer nordseitigen Eingangsüberdachung im Jahr 2003.

Da das Haus für die Eltern alleine zu groß geworden war, ergab sich die Überlegung eines Zubaus für die jungen Bauleute, um ausreichend Wohnraum für alle zu schaffen. Die Baunutzungszahl beträgt 102,4, und dieser Teil des Gebäudes mit 2 Wohneinheiten erstreckt sich über nur 157 m² Grundfläche. Der Baukörper ist mit ca. 5 m Breite extrem schmal und rund um das Haus ist maximal ein Meter Platz. Eine klassische Erweiterung kam daher nicht in Frage. Für die angestrebte Nachverdichtung brauchte es ein sehr gutes Miteinander aller Beteiligten, um hier mit einem Zubau nachverdichten zu können.

Innovationen

Die Erweiterung konzentrierte sich darauf, auf der bereits vorhandenen unterkellerten Terrasse im Erd- und Obergeschoss neuen Wohnraum mit davorliegender Terrasse zu schaffen. Eine Holzkonstruktion mit hinterlüfteter Fassade wurde geschaffen, wobei das bereits angebaute massive Stiegenhaus harmonisch in die Hülle integriert wurde und nun als eine Einheit erscheint. Dieser angenehme Charakter zieht sich durch die gesamten Wohnräume.

Das Heizsystem wurde von Nachtspeicheröfen auf eine effiziente Pelletsanlage umgestellt. Die Fenster wurden durch moderne Holz-Alufenster ersetzt und mit Außenbeschattung versehen, um Wärmebrücken zu minimieren. Zudem wurden Schlacke in den Zwischenböden entfernt und durch Dämmung sowie Trittschalldämmung ersetzt. Bei Bauteilen wie der Decke zum unkonditionierten und ungedämmten Keller bzw. dem Gewölbekeller sowie bei der Außenwand des Altbaus konnte der erforderliche U-Wert nicht erreicht werden. Hier wurde in Absprache mit einem Bauphysiker eine Ausnahme aufgrund bauphysikalischer Gegebenheiten beantragt und genehmigt.

Ergebnis

Die gelungene Umstrukturierung und der Zubau schaffen moderne, komfortable Wohnverhältnisse. Durch den geschickten Einsatz von Holzkonstruktionen, einer effizienten Heizanlage und hochwertigen Fenstern wurde nicht nur der Wohnraum erweitert, sondern auch die Energieeffizienz des Gebäudes signifikant verbessert. Die Zusammenarbeit mit den Nachbarn und die Ausnahmeregelung durch den Bauphysiker trugen wesentlich dazu bei, die Herausforderungen dieses Sanierungsprojekts zu meistern.