Zukunftsweisende Umstrukturierung in ein Generationenhaus

Dieses Wohnhaus ist nun für alle denkbaren Szenarien gerüstet

Zukunftsweisende Umstrukturierung in ein Generationenhaus

Das Projekt

Das Einfamilienhaus wurde in den 1960er Jahren mit Keller und Erdgeschoss errichtet und in den 80er Jahren mit einem Geschoss in Holzbauweise aufgestockt. Aufgrund der Nähe zum See, ist das Erdgeschoss über dem Gelände und der Keller ebenerdig ausgeführt.

Um den aktuellen Bedürfnissen gerecht zu werden, mehrere Generationen in dem großen Haus zu vereinen, wurde ein Umbau und die Umstrukturierung des Gebäudes angedacht. Das Stiegenhaus, welches im Turm alle Geschosse miteinander verbunden hat, wurde abgerissen. Ein neues wurde so platziert, dass die neu geplanten Wohneinheiten getrennt voneinander erschließbar sind.
Die Balkone und ein Teil des Daches, welcher niedriger als das Hauptdach war, wurden ebenfalls abgerissen um dort Wohnfläche zu gewinnen. Die bestehenden Rücksprünge wurden genutzt, um Stiegenhaus und Nutzflächen zu gewinnen und durch diese Anbauten in Holzbauweise, eine geradlinige Kubatur zu schaffen.

Innovation

Ziel war es, dass die pensionierten Bauherren während der Bauphase Teile des Hauses weiter bewohnen können und lediglich während der Zeit ausziehen, in der die Fenster getauscht werden. Deshalb wurde das Projekt in 2 Etappen unterteilt:

  1. Abbruch aller äußeren Elemente, ohne wesentliche Beeinträchtigung der bestehenden Wohneinheit und Aufrichten und Anbauen der neuen Elemente. Umbau und Sanierung des Erdgeschosses. Interne Wohnungstreppe schließen, Umbau in 2 getrennte Wohneinheiten.
  2. Umbau und Sanierung des 2. Obergeschosses in eine großzügige Wohneinheit für die junge Generation, teilweises abtragen des Dachgeschosses und ein aufgesetzter Holzbau mit Flachdach.

Neben der architektonischen und räumlichen Veränderung galt ein großes Augenmerk der thermischen Sanierung und dem Management des Heizsystems.
Einer der jungen Bauherren, Projektleiter einer Firma, die auf Gebäudeautomatisierung spezialisiert ist, plante das neue Heiz- und Steuerungssystem des Hauses. Eine 13kWp starke PV-Anlage wird geregelt und verteilt, thermisch und elektrisch gespeichert, sofern der Strom nicht sofort verbraucht wird. Eine Wärmepumpe ergänzt das Heizsystem, Fußbodenheizung dient als Verteiler.

Ergebnis

Neben der Umstrukturierung in ein Generationenhaus, war das Miteinbeziehen der Barrierefreiheit relevant. Da sich die Wohngeschosse alle in den oberen Etagen befinden, wurde die neue Treppe einläufig ausgeführt, damit, falls erforderlich, diese mit einem Treppenlift ausgestattet werden kann, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten. Um altersgerechtes Wohnen zu ermöglichen sind sämtliche Bäder in den Wohneinheiten dementsprechend vorbereitet und ausgestattet.

Die Bauherren waren sehr engagiert, haben den Handwerkern tatkräftig zur Seite gestanden und mit angepackt. Da beide Generationen der Bauherren fachliche Kompetenz mitgebracht haben, konnte mit viel Eigenleistung das Projekt umgesetzt werden. „Entstanden ist ein Haus, das für wirklich alle denkbaren Szenarien gerüstet ist.“ so der junge Bauherr.
Das Generationenhaus ist ein zukunftsweisendes Beispiel für Miteinander und doch unabhängig zu leben sowie im Hinblick auf Bodenversiegelung und Ressourcenknappheit.

Beteiligte